Edoardo Agnelli, einziger Sohn des Fiat-Ehrenpräsidenten Giovanni Agnelli (79) und Erbe des Privatvermögens von geschätzten 8,4 Milliarden Mark, starb gestern im Alter von 46 Jahren unter bisher nicht geklärten Umständen bei Cuneo. Sein Leiche wurde gegen 10.30 Uhr am Ufer des Flusses Stura unter einer 80 Meter hohen Autobahnbrücke an der Strecke Turin-Savona (Norditalien) entdeckt. Agnelli war nach Angaben der Polizei mit seinem schwarzen Fiat Croma zu der Brücke gefahren und hatte den unbeschädigten Wagen mit laufendem Motor abgestellt. Die Autobahnbrücke war schon mehrfach Schauplatz von Selbstmorden. Das Verhältnis zwischen Giovanni, einem der mächtigsten Männer der Welt, und dem verträumten Edoardo war schon seit dessen Kindheit gespannt. Der Vater hielt nichts von Gefühlen, sein erklärtes Motto heißt 'Liebe ist etwas für Lakaien'. Der 1954 in New York geborene Sohn lebte unter dem Schutz der Mutter Marella Caracciolo-Agnelli. Giovanni versuchte während der Schulzeit, die der Sohn in einem Turiner Nobel-Gymnasium verbrachte, ihn für Maschinenbau zu interessieren. Danach plante er, ihn auf die Militärakademie in Modena zu schicken. Eduardo studierte in Princeton, wo er sich vor allem für Geschichte und Philosophie interessierte; schließlich spezialisierte er sich auf orientalische Religionen und Philosophie. Danach ging er für ein Jahr nach Indien. Trotzdem brachte ihn Gianni Agnelli nach der Rückkehr bei einer familieneigenen Finanzierungsgesellschaft in New York unter. Anschließend schickte er ihn zum Zementwerk Unicem bei Turin, um sich auf einen Manager-Posten bei Fiat vorzubereiten. Aug 1, 2016 - Lapo Elkann stammt aus der legendären Agnelli-Dynastie und ist Italiens letzter echter Playboy. Zurzeit poliert er das angekratzte Image der Familie wieder auf – ein deutsches Model hilft ihm dabei. Jan 5, 2009 - Agnelli: Die größten Erfolge feierte Fiat mit Kleinwagen wie dem 500. Bild: Agnelli. Ein populärer Spruch in Italien lautet: „Was gut für Fiat ist, ist gut für Italien.“ Und der Autobauer ist untrennbar mit der Familie Agnelli verbunden. Die Industriellenfamilie mit Sitz in Turin steht seit Jahrzehnten im Rampenlicht. Doch Edoardo bewährte sich nicht. 1985 resignierte der Vater und brachte ihn im Aufsichtsrat des konzerneigenen Fußballclubs Juventus Turin unter. Bei Fiat wurde der Sohn derweil längst 'Crazy Eddy' genannt - auch weil er sich rühmte, Kontakte zur kommunistischen Partei (KPI) Italiens zu haben. Ende der 80er Jahre stellte der Vater den Sohn endgültig kalt. Durch eine betriebliche Finte verlor Edoardo de facto den Anspruch auf sein ganzes Erbe. Im August 1990 wurde er nahe Malindi (Kenia) verhaftet - die Polizei hatte in einer von ihm angemieteten Villa knapp 300 Gramm Heroin entdeckt. Der Fiat-Konzern übte hinter den Kulissen Druck aus, um im Oktober die Freilassung des Sohnes zu erreichen. Seither duldete der Patriarch den Sohn in seinem Haus nur ungern. Innerhalb des Konzern baute Gianni indessen den Sohn seines Bruders Umberto, Giovanni Agnelli junior, als Konzernchef auf. Im Dezember 1997 starb der jedoch unter tragischen Umständen. Niemand außer dem Papst konnte in Italien eine derartige Autorität beanspruchen wie Giovanni Agnelli. Seither versuchte sich Edoardo bei Fiat wieder ins Gespräch zu bringen. 1998 machte ihm sein Vater erneut einen Strich durch die Rechnung, als er seinen Enkel John Jacob zum Fiat-Nachfolger erklärte. Edoardo sah sich endgültig auf dem Abstellgleis. Laut Zeitungsberichten demolierte er zuletzt in Turin mehrfach Bars, seine Leibwächter zahlten den Schaden. Gestern erschien Giovanni Agnelli in Begleitung der Polizei nur kurz am Tatort. Er identifizierte seinen Sohn und reiste nach Turin zurück. Agnelli VermögenJetzt hat aber auch Italiens erfolgreichster Club, Juventus Turin aus dem reichen Norden, ein Mafiaproblem. Das Pikante daran: Die Clubverantwortlichen holten sich die Mafiosi selbst ins Haus. Schlüsselfigur ist der Sicherheitsmanager Alessandro d'Angelo, ein Jugendfreund von Präsident Andrea Agnelli. Tassilo Von FürstenbergAgnelli selbst muss jetzt damit rechnen, vor die Antimafia-Kommission des italienischen Parlaments bestellt zu werden. Das kündigte Vizepräsident Claudio Fava, selbst Sohn eines Mafiaopfers, an. Am Dienstag spielt Juventus das Champions-League-Achtelfinale gegen Porto, am Mittwoch steht Juves Rechtsanwalt vor dem Ausschuss. Wie kamen die Mafiosi in den Club? Dass bei Juventus Turin etwas nicht stimmt, wurde beim Selbstmord von Raffaello Bucci deutlich.
0 Comments
Leave a Reply. |
AuthorWrite something about yourself. No need to be fancy, just an overview. Archives
March 2019
Categories |