Doch jetzt zum Schlechten: Mädelstrip ist trotz dieser vielversprechenden Besetzung eine gänzlich unlustige, streckenweise sogar richtig ärgerliche Angelegenheit. Offizieller 'Mädelstrip' Trailer Deutsch German 2017. Emily (Amy Schumer) möchte mit ihrem Freund (Randall Park) durch Südamerika reisen. Mädelstrip FskBeginnen wir mit dem Guten: Goldie Hawn is back! Die 1945 geborene US-Komödiantin – bekannt aus Werken wie Die Kaktusblüte (1969), Ein Vogel auf dem Drahtseil (1990) oder Der Club der Teufelinnen (1996) – war seit dem Jahr 2002 nicht mehr auf der Leinwand zu sehen, kehrte in diesem Jahr aber für einen Mädelstrip ins Kino und jetzt auch ins Heimkino zurück. Und – auch das ist gut – an Hawns Seite agiert die unerschrockene Amy Schumer, die in ihrer Sketch-Comedyserie Inside Amy Schumer gekonnt mit Rollenklischees zu spielen versteht. Doch jetzt zum Schlechten: Mädelstrip ist trotz dieser vielversprechenden Besetzung eine gänzlich unlustige, streckenweise sogar richtig ärgerliche Angelegenheit, deren Beteiligte womöglich glauben, freche Witze über Sexismus und Rassismus zu machen, dabei allerdings nicht zu bemerken scheinen, dass der Film in seiner Darstellung von Frauen sowie in seinem Südamerikabild selbst allzu oft ziemlich sexistisch und rassistisch wirkt. Dass die von Schumer verkörperte Protagonistin Emily keine Figur ist, die es uns leicht macht, sie zu mögen, ist grundsätzlich durchaus begrüßenswert; den Zeiten niedlich-liebenswürdiger Heldinnen ohne Ecken und Kanten muss wahrlich nicht nachgetrauert werden. „Okay, Honey.“ Das soll Goldie Hawn gesagt haben, als ihr vor Jahren in einem Flugzeug atemlos erzählte, sie habe da ein Skript und wolle den Film nur mit ihr gemeinsam drehen. „Okay, Honey“, übersetzbar als „Ich kenne Sie nicht mal, natürlich werde ich das nicht tun“, aber eben in sehr freundlichem Amerikanisch. In den Folgejahren traf Amy Schumer Goldie Hawn immer wieder bei Veranstaltungen und sprach jedes Mal davon. Nach „Groupies Forever“ mit Susan Sarandon hatte Hawn sich aus Hollywood zurückgezogen und eine Bildungsorganisation für Kinder in armen Ländern aufgebaut. Was muss das nun für ein Film sein, der die Einundziebzigjährige zur Umkehr bewegt hat? Redakteurin im Feuilleton. Mädelstrip Schauspieler• • • • In „Mädelstrip“ spielt Amy Schumer unter der Regie von Jonathan Levine die anstrengende Emily. In der ersten Szene lernt man sie hassen, in der zweiten lieben: Da macht ihr Freund in einem Café mit ihr Schluss, weil seine Band angeblich erfolgreich wird und er jetzt endlich die „Muschis“ bekommt, die er zu seiner Inspiration braucht, also wohlgemerkt Plural. Emily protestiert, außerdem haben sie doch diese Reise nach Ecuador gebucht, ohne Rücktrittsmöglichkeit, was denn damit sei? Man ahnt es bereits: Weil niemand außer ihrer Mutter Linda (Goldie Hawn) sich erweichen lässt, streitet das Mutter-Tochter-Gespann sich bald am Pool über Sonnenschutz, Longdrinks zur Mittagszeit und Emilys Idee, das Resort auch mal zu verlassen. Als sie es tun, werden sie prompt entführt. Das ist allerdings auch für die Kidnapper kein Spaß. Unser Angebot für Erstwähler Lesen Sie 6 Monate die digitalen Ausgaben von F.A.Z. PLUS und F.A.Z. Woche für nur 5 Euro im Monat Die Interaktionen zwischen den beiden sind gerade übertrieben genug, um witzig zu sein – denn im Grunde sind sie reinster Naturalismus: Die Mutter, die ihrer Tochter in den Dreißigern ungefragt Sonnenmilch auf den Schultern verteilt, woraufhin diese in die Bewegungsmuster einer Fünfjährigen zurückfällt und angewidert zappelt. Die Tochter, die sich zwischen Nestwärme und Distanz nicht so ganz entscheiden kann und deshalb zwar mit Mama in den Urlaub fährt, dort aber lieber Selfies an der Bar macht. Drehbuchautorin Katie Dippold, die schon die Skripte zu „Taffe Mädels“ mit und Melissa McCarthy und mit Paul Feig das weibliche Remake zu „Ghostbusters“ schrieb, mag ihre Figuren ungeschönt und etwas derb: Als Emily nachts sternhagelvoll ins Hotelzimmer kommt, lässt sie sich neben ihre Mutter ins Bett fallen, pupst vernehmlich und schiebt es auf das gefaltete Handtuch, das sie für einen verwunschenen Schwan hält.
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March 2019
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